OVAG sticht in See.
Unternehmen sichert sich Beteiligung an Ostsee-Windpark.
Die Anker sollen gelichtet werden: Grünes Licht gab nach dem Vorstand die Verbandsversammlung des ZOV (Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe) zur Beteiligung der OVAG am Offshore Windpark Arcadis Ost 1 in der Ostsee nahe Rügen. „Wir sind stolz darauf, dass wir bei diesem zukunftsweisenden Windpark mit an Bord sind“, erklärten die beiden OVAG-Vorstände, Joachim Arnold und Oswin Veith. Allein schon von der Gesamtsumme her, die sich auf rund 800 Millionen Euro beläuft, sei dieses Projekt in einer Größenordnung, welches in der Regel nur den „ganz Großen“ im deutschen Energiemarkt vorbehalten bleibe.
Der Park umfasst künftig 26 Windenergieanlagen. Deren Gondeln tragen in 110 Meter Höhe einen Rotor mit jeweils einem Durchmesser von 174 Metern und haben eine installierte elektrische Leistung von jeweils 9,5 Megawatt. „Der erwartete jährliche Stromertrag bei insgesamt 247 Megawatt installierter Leistung wird mit über einer Million MWh prognostiziert. Das ist etwa die Menge, die die OVAG jährlich an ihre Kunden liefert“, führt Dr. Hans-Peter Frank aus, der bei der OVAG für die Abteilung Energieerzeugung und Handel zuständig ist. Damit können mehr als 300.000 Haushalte versorgt werden. „Die notwendigen Genehmigungen liegen bereits vor, sodass weiterhin planmäßig vorgegangen werden kann.“ Baubeginn soll im Herbst 2022 sein und die Errichtung bis Sommer 2023 abgeschlossen sein.
Vor zwei Jahren nahm die OVAG Verhandlungen mit den Stadtwerken Bad Vilbel und der WV Energie AG auf mit dem Ziel der gemeinsamen Beteiligung an der projektierten Offshore-Windfarm. Die drei Partner schlossen sich zu einer Beteiligungsgesellschaft zusammen, die demnächst unter dem Namen OstseeWindEnergie GmbH (OWE) firmiert. Hierbei halten die OVAG und die Stadtwerke Bad Vilbel jeweils 49,5 Prozent, die WV ein Prozent. Mit zehn Prozent beteiligt sich die OWE an der Projektgesellschaft Parkwind Ost GmbH zur Realisierung des Windparks Arcadis Ost 1, der sich rund 20 Kilometer nordöstlich von Rügen befindet.
Für Arnold und Veith ist dieses Windparkprojekt eine kluge Investitionsentscheidung und zukunftsweisende Möglichkeit, nachhaltig klimaneutralen und CO2–freien Strom zu erzeugen. „Es ist ein richtungsweisendes Engagement, das von der Struktur her zu den Windenergieanlagen der OVAG in der Region sowie unserer langfristigen Beschaffung in diesem Sektor der Energieerzeugung passt.“
Regional engagiert sich die OVAG bereits seit langem erfolgreich an Projekten der Nutzung von Windkraft- und Solarenergie sowie der Biomasse. „Aber die Möglichkeiten, diese in der Region auszubauen, sind begrenzt.“ Darauf verweist Dr. Hans-Peter Frank. „Ohne den Beitrag vom Meer werden sich weder die deutschen Strommarktziele erreichen lassen noch der zunehmende Bedarf für die Elektrifizierung des Mobilitäts- und Wärmesektors sowie die Bereitstellung von Wasserstoff als Energieträger decken lassen.“
„Offshore-Wind ist mit seiner hohen Verlässlichkeit und den erheblichen Windstärken ein unverzichtbarer Baustein bei der Verbesserung der nachhaltigen Versorgungssicherheit“, unterstreichen die OVAG-Vorstände Arnold und Veith. „Wir wollen durch die Beteiligung der OVAG an dem Offshore-Windpark unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele weiter ausbauen.“