Rote Puppe wurde sicher geborgen.
Wichtige Übung der Freiwilligen Feuerwehr im Wasserwerk der OVAG in Inheiden.
Unbeteiligte hätten beim Anblick des Szenarios denken können, im Wasserwerk der OVAG in Inheiden werde zu später Stunde eine Szene für den „Tatort“ oder eine andere Krimi-Serie gedreht: Das Gebäude, in dem sich die Ozonanlage des Wasserwerks befindet, von Flutlicht in grelles Licht versetzt, über dreißig Feuerwehrleute, die um die Einsatzfahrzeuge und um das Gebäude herumwuselten, Stimmen, die aus Lautsprechern quäkten. Der Hauptdarsteller indessen wurde in einer Schleifkorbtrage von einer Drehleiter von einem Fenster unter dem Giebel der Anlage nach unten gehoben. Bei dem Hauptdarsteller handelte es sich allerdings lediglich um einen roten Dummy, eine Puppe.
Drehleiterübung der Freiwilligen Feuerwehren von Hungen und Inheiden im Wasserwerk. Der Übung war eine vorherige Begehung des gesamten Geländes mit seinen neuralgischen Punkten vorangegangen, die verschiedene Mitarbeiter für die in Gruppen aufgeteilten Feuerwehrleute vornahmen. Immerhin lagern auf dem Gelände Gefahrenstoffe wie Gas (für Schweißgeräte) und Kraftstoffe. Daniel Moll, Mitarbeiter des Wasserwerks und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr hatte den Übungsabend angeregt. „Ein solcher Abend dient natürlich auch der Versorgungssicherheit, mithin also der zuverlässigen Belieferung der Bevölkerung mit Trinkwasser“, versicherte Nicola Jaskulla, Betriebs-Ingenieurin der OVAG für die Instandhaltung.
Das Szenario: In dem Gebäude tritt aufgrund eines Defekts Ozon aus, das für den Menschen, eingeatmet, tödlich ist. Sofort wird Alarm ausgelöst, Mitarbeiter des OVAG retten sich ins Dachgeschoss des Gebäudes, zu einem für derartige Fälle vorgesehenen Notausstieg. Die Feuerwehr rückt an. Schnell, sehr schnell, bringen die Retter den Krankentrageschlitten an dem Rettungskorb an, justieren darauf die Schleifkorbtrage und schon gleiten Feuerwehrmänner nach oben, dirigiert von den Kollegen am Boden. Oben angekommen, wird der zu Rettende mit sicheren Handgriffen geborgen.
„Das ist für uns Routine, in fünf Minuten sind wir damit durch“, sagte gelassen Michael Röming, seit 41 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr und deren Gruppenführer für Hungen-Stadt, während er seine Kollegen bei ihrer Arbeit unter dem nachtblauen Himmel beobachtete. Nicht übertrieben war die Gelassenheit: Routiniert ohne Hektik gelang die Rettung der in Not geratenen Puppe … Ein sicheres Gefühl für die Versorgungssicherheit.