Wegweisendes Projekt erfolgreich abgeschlossen.
Ostsee-Offshore-Windpark mit regionaler Beteiligung fertiggestellt.
Die Bauarbeiten am Offshore-Windpark „Arcadis Ost 1“ – an dem die OVAG über die Projektgesellschaft „OstseeWindEnergie GmbH“ (OWE) gemeinsam mit den Stadtwerken Bad Vilbel und der WV Energie AG als Projektpartner beteiligt ist – in der Ostsee nordöstlich von Rügen sind nun vollständig abgeschlossen.
Nachdem bereits bis Ende März 24 der 27 Windenergieanlagen installiert wurden und seither in Betrieb sind, konnten die letzten drei Anlagen aufgrund von Lieferverzögerungen bei den Rotorblättern erst jetzt in einer zweiten Kampagne mit dem Spezialschiff „Thialf“ aufgestellt werden. Mitte November wurde die letzte Turbine des regenerativen Großkraftwerks installiert und in Betrieb genommen. Damit ist der 257-Megawatt-Windpark komplett. Im Juni 2022 war mit Hilfe einer weltweit erstmals für ein solches Projekt angewandten, schwimmenden Bautechnik mit der Installation der Fundamente des Windparks begonnen worden.
Die Notwendigkeit des Ausbaus der Nutzung erneuerbarer Energien in Deutschland sei nicht nur infolge des Klimawandels, sondern auch durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die dadurch sichtbar gewordenen Abhängigkeiten von fossilen Energieträgern deutlich stärker in den gesellschaftlichen Fokus gerückt, erklärten die drei Projektpartner aus der Wetterau. „Vor diesem Hintergrund, aber auch aus der traditionellen Vorreiterrolle heraus, die die OVAG seit über 30 Jahren in Sachen erneuerbare Energien in der Region einnimmt, passt dieses Projekt perfekt in unser Portfolio und zu unserer klimaschutzorientierten DNA“, erklärten die beiden OVAG-Vorstände Joachim Arnold und Oswin Veith. Die Beteiligung über die Projektgesellschaft OWE gemeinsam mit weiteren starken Partnern aus der Region sei mithin ein folgerichtiger Entschluss gewesen und unterstreiche zudem, dass die Energiewende eine gemeinsam zu bewältigende Aufgabe sei.
Klaus Minkel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Vilbel, und Heinrich Bettelhäuser, Vorstand der WV Energie AG, lobten ebenfalls die gute Zusammenarbeit, die die Beteiligung an diesem Vorreiter-Projekt erfolgreich gemacht habe. „Der nachhaltige Ausbau erneuerbarer Energien, hier mit einem erstmals angewendeten Verfahren realisiert, ist eine Gemeinschaftsaufgabe, der wir uns stellen. Die Stadtwerke und die WV Energie AG haben vor rund zehn Jahren gemeinsam mit den Vorarbeiten begonnen und mit Parkwind und der OVAG hervorragende Partner gefunden. Wir freuen uns, dass dieses zukunftsweisende Projekt nun seinen erfolgreichen Abschluss findet“, ergänzte Minkel. „Offshore-Wind ist ein unverzichtbarer Baustein bei der Verbesserung der nachhaltigen Versorgungssicherheit. Die ausführenden Unternehmen haben enorme technische und logistische Leistungen erbracht“, sagte Bettelhäuser, der ausdrücklich dem bei WV Energie verantwortlichen Projektleiter Tilo Vogdt für die mehr als zehnjährige Arbeit an dem Projekt dankte. „Diese Leistungen tragen jetzt Früchte.“
„Arcadis Ost 1“ hat ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 800 Millionen Euro. Neben dem federführenden belgischen Offshore Projektentwickler Parkwind, und dem belgischen Investmentunternehmen PMV ist an der Projektgesellschaft Parkwind Ost GmbH, die den Windpark „Arcadis Ost 1“ entwickelt hat und betreibt, auch die OWE beteiligt. Der Park besteht aus 27 Windrädern mit insgesamt 257 Megawatt (MW) elektrischer Leistung. Als erster Offshore-Windpark in Europa ist „Arcadis Ost 1“ mit den neuen Vestas-Turbinen des Typen V174-9,5 MW ausgestattet. Jedes Windrad hat eine Leistung von 9,5 MW, eine Nabenhöhe von 110 Meter über der mittleren Meeresoberfläche und verfügt über einen Rotor mit einem Durchmesser von 174 Metern. „Der erwartete jährliche Stromertrag wird mit rund einer Milliarde kWh prognostiziert. Das ist etwa die Menge, die die OVAG jährlich an ihre privaten und gewerblichen Kunden liefert. Damit könnte man das Äquivalent von rund 290.000 Haushalten versorgen“, erklärt Dr. Hans-Peter Frank, Leiter der Abteilung Energieerzeugung und Handel der OVAG und einer der Geschäftsführer der OWE.
Für Aufsehen hatte darüber hinaus die umweltschonende Errichtung des Windparks gesorgt. Mittels eines Spezialschiffes wurden die sogenannten Monopile-Fundamente kontrolliert abgesenkt und in den Boden eingebracht, ohne dass sich das Schiff dabei auf dem Meeresgrund hatte abstützen müssen. Im November 2022 wurden mit Hilfe des weltgrößten Schwimmkrans die Türme und die ersten Maschinenhäuser mit den Rotorblatt-Sternen, dies ebenfalls ohne Abstützung auf dem Meeresboden, installiert. Die letzten drei Turbinen waren innerhalb nur weniger Tage mit einer ebenfalls neuen Methode, der sogenannten Rotor Nacelle Assembly, installiert worden. Alle Anlagen sind seit wenigen Tagen vollständig in Betrieb.